Monatsspruch für April: Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. 1. Petrusbrief 3, 15
Das ist eine krasse Forderung, liebe Gemeinde:
Rede und Antwort stehen für meinen Glauben.
Rechenschaft ablegen über meine Hoffnungen.
Bin ich denn der Hoffnung beschuldigt, dass ich mich rechtfertigen muss?
Habe ich einen Fehler gemacht mit meinem Glauben, dass ich mich verteidigen muss?
Sind denn nicht mein Glaube und meine Hoffnung meine ganz persönlichen und privaten Angelegenheiten, die nur mich etwas angehen und die ich niemandem gegenüber begründen muss?
Nun ist mein Glaube doch ja auch nichts, wofür ich mich schämen müsste. Es sollte also auch kein Problem sein, Rede und Antwort zu stehen gegenüber denen, die mich danach fragen.
Meine Auferstehungshoffnung auf ein gutes Leben für alle hat ganz konkrete Konsequenzen in meinem Reden und Handeln. Daher lege ich ja immerzu im Alltag Rechenschaft ab über mein Hoffen und Glauben und Sehnen.
Braucht denn nicht die Welt immer dringender ein Gottvertrauen, das sich mutig in Handlungen für eine lebenswerte Zukunft zeigt? Ist es denn nicht absolut nötig, dass die Hoffnung auf ein Leben gegen alle Gewalt und Todesdrohungen, gegen tödliche Strukturen und zerstörerische Mächte laut gesagt und eingesetzt wird?
Sind mein Glaube und meine Hoffnungen dann also vielleicht doch viel politischer und öffentlicher als gedacht?
Also vielleicht doch:
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.
So steht es im Monatsspruch für den April im ersten Petrusbrief.
Es könnte der österliche Auftrag an uns alle sein.
Denkt Ihre Pfarrerin
Sabine Wittekopf