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28.12.2018 Kategorie: Gemeinde

Liebe LeserInnen, ...

liebe Gemeinde, ...

... der Frieden ist auf der Flucht! Das ist keine schöne Vorstellung, aber so scheint es zu sein – immer schon. Das legt zumindest die Jahreslosung für 2019 aus dem 34. Psalm nahe: „Suche Frieden und jage ihm nach.“
 Der Frieden ist keine Selbstverständlichkeit, kein Zustand, der – einmal erreicht – sicher bestehen bliebe.
Der Frieden ist ein scheues, gefährdetes Wesen, das gesucht und gepflegt sein will. Das ist in unserer Welt ja gerade an allen Ecken und Enden zu beobachten. Der Frieden, obwohl ein heiliges Gut, ist abhängig von menschlichem Handeln. Wo er nicht erwünscht ist, zieht er sich zurück. Macht sich auf die Flucht. Auch diesen Zusammenhang zwischen menschlichem Tun und An- oder Abwesenheit des Friedens spricht der 34. Psalm deutlich aus: „Lass ab vom Bösen und tue Gutes. Suche Frieden und jage ihm nach." Denn er ist auf der Flucht vor menschlichem Egois-mus und Größenwahn. Der Frieden ist auf der Flucht vor Folter und Krieg, vor Terror und Hunger und Waffengeschäften. Der Frieden ist ein Wirtschaftsflüchtling; verkümmert in Armut, nimmt Reißaus vor Geiz und Gier, sucht nach einer neuen Heimat, wo er geliebt und gebraucht ist. Der Frieden desertiert aus einem System, das ihn nur noch zu Werbezwecken im Munde führt, ihn im süß-lichen Kitsch seiner Macht beraubt. Der Frieden ist auf der Flucht, asylsuchend. Vertriebene und unterdrückte Minderheit. Fast überall.
Bei uns auch? Sieht so aus. Aber so soll es nicht sein: „Kommt ihr Kinder, hört mir zu!“ Ich will euch die Furcht Gottes lehren. Wer möchte gerne gut leben und schöne Tage sehen? Behüte deine Zunge vor Bösem und dei-ne Lippen, dass sie nicht Trug reden. Lass ab vom Bösen und tue Gutes. Suche Frieden und jage ihm nach.“
Mit diesen Sätzen aus dem 34. Psalm grüßt Sie herzlich für das neue Jahr Ihre Pastorin Sabine Wittekopf